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Mitarbeitermotivation

Mitarbeitergespräche führen leicht gemacht

Wieso ist es so wichtig, dass Sie mit Ihren Mitarbeitern regelmäßig ein Mitarbeitergespräch führen? Wie gehen Sie dabei am besten vor?

Profilbild von Hermann Müller

Hermann Müller

Mindestens einmal im Jahr steht es an: das Mitarbeitergespräch. Viele Mitarbeiter gehen nur ungern in diese Termine und auch Führungskräfte würden sich oft am liebsten davor drücken. Doch Mitarbeitergespräche finden nicht nur zu festen Terminen 1-2x im Jahr statt – auch Begegnungen zwischen Chef und Mitarbeiter auf dem Gang, bei denen oft unter Zeitdruck noch operative Dinge besprochen werden, sind eine Art von Mitarbeitergespräch.

Diese haben aber eine andere Qualität, als Jahres- oder Feedbackgespräche. Sie können sich in der Regel nicht darauf vorbereiten und es werden auch eher beispielsweise projektbezogene Dinge besprochen, während Jahres- und Feedbackgespräche den Mitarbeiter auf einer sehr persönlichen Ebene betreffen. Deshalb werde ich in folgendem Artikel vor allem auf Jahresgespräche und Feedbackgespräche eingehen.

Wozu sind Mitarbeitergespräche gut?

Wieso ist es so wichtig, dass Sie regelmäßig ein Mitarbeitergespräch führen? Die Mitarbeiter können in den meisten Fällen ihren aktuellen Leistungsstand eher schlecht selbst einschätzen. Durch regelmäßiges Feedback können Sie Ihre Mitarbeiter motivieren und zu guten Leistungen anspornen. Außerdem lernen Sie Ihre Mitarbeiter so besser kennen – Sie lernen besser einzuschätzen, wem Sie welche Aufgaben übergeben können und wie Sie mit einzelnen Mitarbeitern auch in schwierigen Situationen umgehen können.

Zusätzlich wird durch gute Feedbackgespräche auch das Vertrauen untereinander gestärkt, was zu größerer Loyalität und besserer Arbeitsleistung führt.

Wie oft sollte man Mitarbeitergespräche führen?

Obwohl manche Personalabteilungen einen festen Turnus für ein Mitarbeitergespräch festlegen, ist es eher schwierig den richtigen Zeitpunkt für Feedbackgespräche zu bestimmen. Oft ist nämlich nicht die vergangene Zeit, sondern ein abgeschlossenes Projekt der perfekte Zeitpunkt, um Ihren Mitarbeitern Rückmeldung zu geben. Dies kann 1-2 pro Jahr, aber auch 5-6 pro Jahr der Fall sein. Ihre Aufgabe als Führungskraft ist, die richtigen Zeitpunkte zu erkennen und Ihren Mitarbeitern frühzeitig einen Terminvorschlag zu machen.

Wie kann ein Mitarbeitergespräch bzw. Feedbackgespräch ablaufen?

Die Stufen des Feedback-Gesprächs

Wie wird das Mitarbeitergespräch zum Erfolg?

Vorbereitung

Das wohl wichtigste ist die richtige Vorbereitung. Dazu gehört natürlich zu allererst die Bestimmung der Eckdaten: Wann soll das Gespräch stattfinden? Und wo soll es stattfinden? Denken Sie auch daran, den Termin frühzeitig mit Ihrem Mitarbeiter abzustimmen.

Zu einer guten Vorbereitung gehört aber noch viel mehr. Sie müssen sich vor allem über den Inhalt des Mitarbeitergesprächs im Klaren sein. Grenzen Sie diesen so weit wie möglich ein, um mögliches Abschweifen zu verhindern. Denn das kostet Sie sonst nur unnötig Zeit und Sie werden im schlimmsten Fall das Ziel des Gesprächs nicht erreichen.

Tipp: Informieren Sie Ihren Mitarbeiter im Vorfeld über den Inhalt, damit auch er sich vorbereiten kann.

Kommunikation

Stellen Sie sicher, dass das Mitarbeitergespräch ein Dialog ist und sich nicht zu einem Monolog Ihrerseits entwickelt. Sie haben sich im Vorfeld sehr sorgfältig auf das Gespräch vorbereitet und wissen genau, was Sie sagen möchten. Doch im besten Fall hat auch Ihr Mitarbeiter sich gründlich vorbereitet. Ihre Aufgabe als Führungskraft ist es, das Gespräch zu leiten und die Sachen anzusprechen, die der eigentliche Grund für das Gespräch sind. Doch lassen Sie auch Ihren Mitarbeiter ausreichend zu Wort kommen. Stellen Sie gezielt Fragen – so behalten Sie die Zügel in der Hand und erfahren gleichzeitig mehr über Ihren Mitarbeiter.

Probleme ansprechen

Ganz wichtig: Sprechen Sie Probleme an. Nur so können diese aus der Welt geschafft werden. Und dies führt langfristig zu einem besseren Arbeitsklima und führt in vielen Fällen auch zu einer höheren Produktivität Ihrer Mitarbeiter.

Sie müssen nur den Mut haben, die Probleme auch anzusprechen. Aber Vorsicht: Übertreiben Sie es nicht – beweisen Sie Fingerspitzengefühl und finden Sie den goldenen Mittelweg

Wahrnehmungen wiedergeben

Leiten Sie Sätze, in denen Sie Kritikpunkte anbringen wollen mit Phrasen wie diesen ein:

"Ich empfinde etwas so und so…"

"Ich habe den Eindruck, dass…"

So fühlt sich Ihr Mitarbeiter nicht direkt angegriffen. Dies hilft Ihnen, Probleme anzusprechen, ohne dass sich Ihr Gegenüber verschließt oder sofort abblockt.

Nun kennen Sie als neutrale Person die Standpunkte der Parteien. Ihre Aufgabe ist es nun gemeinsam mit den Beteiligten Lösungsoptionen zu erarbeiten. Was ist den Parteien besonders wichtig? An welcher Stelle können Kompromisse geschlossen werden? Welcher Weg ist der richtige für alle Beteiligten?

Ziele definieren

Egal welche Art von Mitarbeitergespräch Sie führen: Feedbackgespräch, Jahresgespräch oder Projektgespräch – Ziele sollten immer gesetzt werden. So geben Sie Ihren Mitarbeitern eine Art Ankerpunkt, an dem Sie sich orientieren können.

Bei der Aufstellung von Zielen kann Ihnen beispielsweise die SMART-Methode helfen.

Ergebnisse festhalten

Was helfen die besten Ziele und getroffenen Vereinbarungen, wenn sie nicht auch schriftlich festgehalten werden? Der Zweck dahinter ist, dass sowohl Sie, als auch Ihre Mitarbeiter sich auch nach längerer Zeit an die wesentlichen Punkte des Gesprächs erinnern können. Außerdem können somit unterschiedliche Wahrnehmungen zu getroffenen Vereinbarungen oder Zielen auf einen gemeinsamen Nenner gebracht und Diskussionen darüber vermieden werden.

Das Führen von Mitarbeitergesprächen stellt für viele Führungskräfte eine sehr große Herausforderung dar. Doch auch hier gilt: Übung macht den Meister. Wenn Sie die oben genannten Punkte beachten und regelmäßig Gespräche mit Ihren Mitarbeitern führen, werden Sie sehr schnell merken, dass dies gar nicht so schwer ist.

Achten Sie darauf, nicht nur dann ein Mitarbeitergespräch mit Ihren Mitarbeitern zu vereinbaren, wenn sie Fehler gemacht haben oder etwas nicht ganz so läuft wie es soll. Positives Feedback stärkt das Vertrauen in Sie, steigert die Motivation Ihrer Mitarbeiter und führt somit zu einer besseren Arbeitsatmosphäre und zu einer höheren Produktivität.

Ich wünsche Ihnen viel Erfolg.

Ihr

Signatur Hermann Müller

Hermann Müller

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